1963 in Nürnberg geboren, Studium der Humanmedizin in Erlangen, anschließend Weiterbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und Habilitation mit Schwerpunkt Neuropädiatrie und Spezielle Schmerzmedizin. Medizinischer Leiter des Bereichs Rheuma, Schmerz und ZNS bei der Pharmacia GmbH in Erlangen. Seit 2003 Leiter des privaten Instituts für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie sowie Geschäftsführer der O.Meany-MDPM GmbH in Nürnberg. Seit 2003 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e.V. und seit 2012 Präsident der Deutschen Schmerzliga (DSL) e.V., Ehrenpreisträger des Deutschen Schmerzpreises 2011.
Ressort:
Institut für Neurowissenschaften, Algesiologie & Pädiatrie
Nordostpark 51, 90411 Nürnberg
E-Mail: michael.ueberall@dgschmerzmedizin.de
PD Dr. med. Michael A. Überall: Die COVID-19-Pandemie hat die aktuellen Defizite des Deutschen Gesundheitssystems – gerade auch für den Bereich Schmerzmedizin – schonungslos offengelegt: Überbürokratisierung, Unterversorgung, Mangelverwaltung, unzureichende Patientenorientierung, suboptimale Vernetzung, Digitalisierung und fehlverstandene Leitlinienfixierung. Diesen Herausforderungen gilt es, sich in den kommenden Jahren zu stellen, um eine nennenswerte Verbesserung im Sinne einer bedürfnisorientierten Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen zu ermöglichen.
PD Dr. med. Michael A. Überall: Ohne ehrenamtliches Engagement wäre die DGS als gemeinnütziger Verein und Versorgergesellschaft nicht denkbar. Nur durch den enormen Einsatz des DGS-Vorstandes und seine Bereitschaft, berufliche Erfahrung, Wissen und Visionen im Hier und Jetzt zu integrieren, besteht die Perspektive, die Zukunft der schmerzmedizinischen Versorgung zu gestalten und positiv zu verändern!
PD Dr. med. Michael A. Überall: : Mein Ziel ist es, den Stellenwert von Routinedaten der Regelversorgung durch alltagstaugliche Versorgungsforschungsprojekte kontinuierlich zu steigern, um damit die Defizite der nicht selten artifiziellen Daten aus kontrollierten Studien komplementär zu ergänzen. Für eine erfolgreiche, bedürfnisorientierte Schmerzmedizin sind valide Informationen aus beiden Bereichen notwendig und auch hier ein Umgang auf Augenhöhe essenziell. Auf diesen Informationen aufbauend, sind alltagstaugliche Empfehlung für die Diagnostik und Therapie entscheidend, wie sie in Form der DGSPraxisLeitlinien und der DGS-PraxisLeitfäden ja bereits für einige Bereiche existieren. Diese müssen bezüglich Anzahl und Indikationen kontinuierlich ausgebaut werden.